Und die sind immer für eine Überraschung gut. Unten im Tal liegen sie an diesem Tag – die Wisente. Es ist einer ihrer beiden Lieblingsplätze. Gerade jetzt, wenn die Tage wärmer und sonniger werden, spendet dieser Platz Schatten. Ganz zu schweigen davon, dass dieser Ort direkt an einem Bachlauf liegt. Das kühle Wasser erfrischt. Doch etwas ist anders als sonst. Und das ist nicht die Tatsache, dass die Tiere die Natur in aller Ruhe genießen. Optimale Bedingungen finden die Wisente schließlich in der Wisent-Wildnis in Wingeshausen vor. Ebenso wie Besucherinnen und Besucher. Denn ein genauer Blick lohnt – und macht klar, was sich verändert hat: Die Wisentherde ist gewachsen – gleich drei Neuzugänge gibt es, alle gesund und munter. Denn binnen einer Woche gab es gleich dreifaches Nachwuchsglück am Rothaarsteig: Die Kühe „Elsa“, „Quirly“ und „Quara“ sind erneut Mütter geworden. Der quicklebendige Nachwuchs fühlt sich sichtlich wohl – auch wenn er noch keine Namen hat. Aber das soll sich schon bald ändern – zur Namenssuche sind alle Menschen aufgerufen (siehe Infotext). Vielleicht nehmen auch die teil, die gerade mit einem der Scouts unterwegs sind – regelmäßig finden offene Führungen im Rahmen der Öffnungszeiten dienstags bis sonntags zwischen 10 und 16 Uhr statt. Diese Gruppe beobachtet die Kälber ausgiebig. Sie liegen schließlich gut sichtbar bei ihren Müttern.
„Es ist sehr besonders, die kleinen Wesen in ihrer natürlichen Umgebung leicht versteckt im Gras liegen zu sehen. Wer aufmerksam durch das Gehege geht, wird mit einem Anblick belohnt, der Hoffnung für die Zukunft der Wisente macht“, erzählt eine Besucherin. Sie war eine der ersten Besucherinnen, die den Nachwuchs entdeckt haben.
Und damit bestätigt: Ein Besuch in der Wisent-Wildnis lohnt immer. Wegen der Tiere, wegen der besonderen Pflanzenwelt, die sich auf den unbewirtschafteten Flächen entfaltet und ihre volle Blütenpracht zeigt – und wegen des herrlichen Ausblicks. Der lässt sich vor oder nach einem Besuch bei den Königen der Wälder auskosten – bei einem Besuch in der Wisent-Hütte. (Dort verwöhnen Gastronom Tobias Decker und sein Team die Gäste auch weiterhin mit kulinarischen Köstlichkeiten und Getränken). Ein Besuch in der Wisent-Wildnis lohnt eben immer. Der wichtigste Grund: die Könige der Wälder. Aber bei Weitem nicht der einzige Grund.
Infotext
Die ersten Besucherinnen und Besucher haben es bereits entdeckt: Endlich gibt es wieder Nachwuchs in der Wisent-Wildnis am Rothaarsteig. Zwei weibliche Kälber und ein männliches sind dort binnen einer Woche zur Welt gekommen. Wisente bekommen in der Regel jährlich Nachwuchs. Nach einer Tragezeit von neun Monaten kommen die Kälber von Mai bis Juni zur Welt. Bei der Geburt wiegen sie je nach Geschlecht zwischen 24 und 28 Kilogramm. Die Kälber benötigen nun noch Namen – so will es einerseits das Wisent-Zuchtbuch, das seit 100 Jahren regelmäßig veröffentlicht wird. Alle Namen von in Bad Berleburg geborenen Wisenten müssen mit „Qu“ anfangen. In Kürze soll ein Wettbewerb zur Namensfindung starten, an dem alle Menschen teilnehmen können. Weitere Informationen dazu folgen rechtzeitig.